es kann kein baum hier blühn

es kann kein baum hier blühn, der nicht verdorrt
wenn der himmel zerrissen wird.
es kann kein stiefel, der uns das land zertritt
einen stein finden, der ihn hier trägt.
es kann hier kein gesicht noch lebendig sein
wenn die sonne verschwindet.
es kann hier kein herz, nimmt man ihm das recht
weiter leuchten und schlagen.

denn hart ist diese landschaft
als wenn man schweigt den ganzen weg
wie sich das einbrennt
heißes gestein in deinem schoße
und preßt ans licht
den verwaisten ölberg und das weinfeld leer.

wasser gibt es hier nicht. nur staub und licht.
ein licht, in dem der weg versinkt
lockt hin zu den schatten, die doch von eisen sind.

jannis ritsos / henry-martin klemt

ich öffne die tür
weil er sich nicht gesetzen beugte
nur diese eine schwalbe
wir sind zu zweit
zeit der klarheit
abend
wohin bist du geflogen, mein sohn
ballen sie ihre fäuste
es kann kein baum hier blühn
das recht der erde
es gibt kein wasser
aufstehn
ich bin es müde
der lächelnde junge
balkon der nächte
das hohelied
nur noch ein wenig
der bär
alte straßen
drei leben