![]() |
||||||||||||||||||||||||||
|
Bert war seit seinem ersten Augenblick in die schöne & gute Welt BÖSE, was wahrscheinlich daran lag, daß er am 1. März 1953 geboren wurde: just in jener Nacht, als dessen schwarze Seele den Freund aller Arbeiter und Vater der Völker, Generalissimus Josef Wissarionowitsch Dshugashwili (genannt: Stalin), verließ und ja irgendwo hin mußte. Und hätten Sie die genommen? Na, bitte! Bert, in der ostdeutschen Provinz aus der Scheide der Mutter gezogen, nahm als Ossi ganz instinktiv, was er kriegen konnte, und erst einmal fiel das kaum auf. Sicher: seine Mutter ging mit ihm Montag früh zum
Baby-Arzt, der zu dieser Ausgeburt des Bösen freundlich
sein wollte, woraufhin ihm Bert - und das 36 Jahre vor
Persil! - auf den Kittel schiß. Die erste schwarze Perle
in seiner Biographie, die erste einer sehr langen Kette,
aber selbst von Berts Mutter und Tanten immer lachend
präsentiert. Gerade diese Frauen dachten sich auch
nichts dabei, als der noch unsicher laufende und kaum am
eigenen Hosenschlitz richtig fummeln könnende Bert sich
eines Tages beim Spazierengehen (was er sowieso haßt)
nackicht machte und an die weiß verfugte Backsteinmauer
einer Kirche pinkelte. Früher Atheismus? Vonwegen! Bert
the Evil bekennt sich wie Bert the Brecht zur
Lieblings- Im Kindergarten fiel Bert the Evil nur durch besondere Vorsicht, in den ersten Schuljahren durch frühes Studium von "Brehms Tierleben" und endlich durch das Verfassen vorgeblich revolutionärer Verse auf. Statt der Federboa trug er das blaue Halstuch der Thälmann-Pioniere, und auch sonst: außer der Schokolade interessierte ihn in den West-Päckchen an seine Oma nur das BILD-Einwickelpapier. Euter träumte, Euter aß er, und raten Sie mal wie seine Traum-Jugendfreundinnen aussahen! So vielsagend das heute scheint: damals und in seinem Umfeld genügte das, ihn auf die Abitur-Stufe zu lassen, und Bert the Evil bedankte sich beim SED-Regime mit dem entschlossenen Bekenntnis seines Berufswunschs: "Grenzoffizier! Oder Schweinekastrierer!" Den Intelligenztest der Offizierhochschule bestand Bert the Evil noch knapp, versagte jedoch bei den Sport-Prüfungen so kläglich, daß er auf einen zivilen Lebensweg geschickt wurde. Zum Leidwesen der männlich geborenen Ferkel der LPG Tierproduktion "Roter Morgen"! Schon im ersten Lehrjahr wurde Bert als Aktivist ausgezeichnet, und nicht einmal Engpässe bei der Kartoffelschäler(!)-Belieferung konnten seinen Tatendrang hemmen. Der Zustand seines Gebisses bezeugt noch heute, daß die "Bertration" genannte Methode der Verstümmelung von Eber-Ferkeln ihren Namen zu Recht trägt. Zum Wachregiment "Felix Edmundowitsch Dzierzynski" des Ministeriums für Staatssicherheit einberufen, denunzierte Bert noch in der Grundausbildung den Sänger und Texter des dortigen Singeklubs, Lutz *******, um im Doppelstockbett unten liegen und auf der Bühne am Mikrofon stehen zu können. Während eines Auftritts bei der Woche der Waffenbrüderschaft lernte er in einer KGB-Kaserne die Tschetschenische Meisterin im Dissidenten-Schießen und Towarischtsch Nuklearnaja Brjust 1971, Laila Yasirowna ******, kennen. Es war, wie Bert heute noch gern sagt, "Liebe auf den ersten Schuß", auch wenn die Frau daraufhin den Dienst quittieren mußte. Sie heirateten 1975. Bei einem Festival des politischen Liedes gelang es ihm, sehr unappetitliche (wie Bert inzwischen selbst zugibt) Aktfotos von Laila in die Kartentasche eines höheren Redaktionsoffiziers der Monats-Zeitschrift "Armeerundschau" zu schmuggeln: das Fundament für seinen Aufstieg zum Fähnrich und Adjutanten des Bildredakteurs. (Im Sommer 1989 überließ er dem Vorgesetzten seinen Urlaubsplatz in Ungarn.) Was für viele seine Mitbürger im Osten Deutschlands der Zusammenbruch ihres Weltbildes und ihrer Lebenspläne, aber auch eine Chance zum Neubeginn als gute Demokraten und geduldige Arbeitslose wurde, bedeutete für Bert the Evil nicht mehr als sein Coming Out. Am 7. Oktober 1989 wirklich zufällig in eine Knüppelattacke der Bereitschaftsploizei geraten, nutzte Bert die Öffnung der Mauer zu einer Entdeckungsreise durch die Westberliner Sex-Shops und brachte vom Begrüßungsgeld eine einfache Peitsche und einen - wie er inzwischen selbst sagt - lächerlich kleinen Dildo mit. Endlich vermochte es Laila Yasirowna ****** nicht mehr, die durch Beleidigungen ihres eben wiederentdeckten Gottes provozierten "Bestrafungen" Berts zu vollziehen, reichte die Scheidung ein und beantragte das Sorgerecht für die fünf Kinder (Yossif, Fidel, Tanja, Giordano und Salman) - woraufhin Bert the Evil die gemeinsame Hinterhof-Wohnung und wahrscheinlich auch Deutschland verläßt. Von Bert verschiedentlich erwähnte Tätigkeiten als Nacktsekretär eines bayerischen Bauunternehmers, Foltermagd in einer Kölner SM-Bar und Hofhund auf einer kanarischen Finca sind jedenfalls weder durch Verträge noch durch Fotografien belegt. Unbekannt ist auch, wo dieses Foto seiner Spezialausbildung entstand, nach der Bert the Evil mehrere Jahre als Agent der CIA oder des KGB oder beider Dienste im Einsatz war. Die vielleicht wichtigste Mission Bert the Evils scheiterte im September 2001, nachdem CNN dieses Foto veröffentlichte und in den internationalen Medien tagelang über die Identität des nichtarabischen Leibwächters von Ousama bin Laden spekuliert wurde. Bert erschlug drei Taliban mit einer heimlich benagten Schweinshaxe, entkam von Tora Bora nach Kabul und konnte dort, als Angestellte des Truppen-Bordells "Die Grotten von Gomorrha" getarnt, bis zur Befreiung der Stadt durch Nordallianz und NATO überleben. Seit Dezember 2001 lebt Bert the Evil als Korrespondent verschiedener online-Magazine, Drehbuchautor und Sklavenhändler wieder in Deutschland und arbeitet zur Zeit an seiner Autobiographie "Die wirkliche Achse des Bösen - ICH". |
Biographische Skizze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . |