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Die Schwarze GöttinIch war schon auf halbem Weg auf das Pflaster, dem Bündel meiner Sachen hinterher, als Dick und Doof wieder härter zufaßten. Dick zog sogar die Hintertür wieder zu, während mich Doof herumwedelte. Der vorderste Kleiderständer des Zuhälter-Ausstatters grinste mich an und hob die Hand bis zur Schulter, damit ihm sein rothaariges Pferdchen ein schwarzes, mit Nieten besetztes Lederhöschen reichen konnte. "Du hast das Glück, gleich noch was für mich tun zu können, Genosse! Ein Gast hat eine Flasche Champagner bestellt, und dazu servieren wir immer ein Häppchen Fleisch." Für eine erfolgreichere Runde Klassenkampf war das Kräfteverhältnis noch immer zu ungünstig, und so zog ich an, was der Geschäftsführer wollte, und ließ mich von der Rothaarigen servieren: die Hände im Kreuz zusammen gelegt und den Kopf gesenkt, demütig oder schuldbewußt. Ich war dem ersten Tisch links hinter dem Pranger des "Pranger II" so aufgefallen, daß ich in den Halbrund des Sofas knien mußte, hinter einem Blechnapf mit perlendem Sekt. Drei Näpfe später schraubte ich mich in eine ganz unwirkliche Wirklichkeit zurück, woran der Hunger des Vortags und die Bettlehne zu meinen Füßen schuld waren.
Die Lehne bestand aus weißem Holz und vergoldeten
Schnitzereien, die den goldenen Stuck an der hohen Decke
nachempfanden, und durch eine Fensterwand ließen weiße
Tüllgardinen die Mittagssonne auf mich los. Und von der
Lehne nur halb verdeckt flutete vor einem spiegelnden,
ebenfalls vergoldeten Schmink- Ich atmete aus. "Hallo? Kennen wir uns?" Der schwarze Lockenbusch bewegte sich gegen mich. "Und zwar im biblischen Sinne", sagte die Frau mit einem romanischen Akzent. "Ich bin die, die du geile Nilstute genannt hast. Unter anderem... Therese. Aber laß nur: wer den Dreck von der Bühne dieses Schuppens aufsammelt, hat bestimmt keine Diamanten gesucht!" "Danke", sagte ich. "Und Entschuldigung, Therese!" "Du kannst aber auch Eure Exzellenz zu mir sagen... Zur Schwester des Botschafters." "Die Schwester des Botschafters von...?" "Aber das bedeutet nicht allzu viel!" Sie wogte auf das Bett zu, auf dem ich nackt schwitzte. "Immerhin hat Lorenzo dreizehn Brüder und neun Schwestern. Allerdings bin ich die einzige Schwester, mit der Seine Exzellenz gelegentlich schläft... Weshalb mich euer Außenminister für Ihre Exzellenz, die Gattin des Botschafters, hält. Komisch, nicht?" Ich jaulte auf, weil ihr Griff nach meiner Körpermitte überhaupt nicht komisch war. Alle Finger ihrer so weichen Linken preßten und zerrten mein Glied verdammt hart. "Na, da müssen wir zwischendurch wohl erst mal was essen?" Ich nickte hastig und knapp, obwohl sie weder mich loslassen noch sich anziehen sollte. Die mehr als handteller-großen rauhen Brüse ihrer schweißglänzenden Brustballons schaukelten vor dem Rettungs-Reifen mit dem Nabelschlitz, und mitten im Locken-Urwald beten die Flügel einer Bärennase. Die scharf in das weiche Gesicht geschnittene breite Oberlippe hob sich rechts von den Lowinnen-Zähnen, und ihr Kinn sah wie die Faust von Mike Tyson in Fett aus. Schön war Therese nach den Kriterien unseres Kulturkreises also nicht direkt, aber ich war sofort in sie verliebt. Wir aßen in einem sparsam mit Stil-Möbeln ausgestatteten Zimmer, jeweils an den schmalen Enden der Tafel, in bequeme Morgenmäntel aus weichem Gold gehüllt. War ein Gang bewältigt, klatschte Therese eine blonde Zofe in Schwarz, das weiße Schürzchen vor dem Unterleib herein, und auch das Gemüse und die Fleischstücken waren exotisch. Bei den Steaks, in der Pfefferkruste zart, rosa und leicht süßlich, vergaß ich die harte Diät bei Sir Alois ganz und gar. Ich stopfte mir gierig die Backen voll, auch weil ich dann beim Kauen direkt in das schwitzende, um den Mund ölverschmierte Gesicht meiner schwarzen Göttin starren konnte, der meine Aufmerksamkeit nicht weniger als ihr Leibgericht schmeckte. "Gut?" "Phantastisch, Eure Exzellenz! Und was ist das?" "Unsere Opposition." "Nee, ich meinte, was wir essen!" "Freilich, ja. Unsere Opposition..." Ich mußte erst einmal schlucken, bevor ich weiter witzeln konnte. "Eure linke oder eure rechte Opposition, Exzellenz?" Therese packte das Bierglas am Henkel. "Was macht das denn für einen Unterschied, wenn sie lange genug abgehangen und richtig mariniert ist?" Sie trank ihr bayerisches Bier schlürfend. "Fand Euer Außenminister dann übrigens auch... Also gut: der letzte Militärputsch kam wohl von links. In Ordnung?" Ich nickte, hielt mir aber vorsichtshalber die Hand vor den Mund. Ich glaubt ihr natürlich nicht, kein Wort, aber ich brauchte nun doch nur noch etwas Obst, einen Mokka und einen vierfachen Whisky. "Vom Hoden?" "Von...?" "Na, mit 'nem Ei drin", sagte Therese und lachte. "Das soll gut für die Potenz sein, glaubt man bei uns." "Ich glaube, damit werde ich keine Probleme haben, bei dir", sagte ich und lachte zurück. "Auch ohne Soda und ohne Eis! Einen Whisky pur!" Schon das Tischgespräch war ein absolut afrikanische Aphrodisiakum. Vom Tisch weg führte Therese mich in ihre Hallenbad, und wir hockten eine Ewigkeit lang in heißem, duftendem Schaum und befingerten uns, überall, derb und tabulos. Beim Abtrocknen leckte ich das Monster-Euter und den Elefanten-Arsch meiner geliebten schamlosen Kannibalin zwei Mal wieder naß, und danach verlangte Therese erst noch eine ganz unmedizinische Massage. Das Öl machte ihre Haut noch dunkler, die Fettpäckchen glitschten aus meinen Händen in glucksende Seen von Öl und Schweiß, und in der ganzen Zeit zwischen Tisch und Bett trug ich den Speer eines Mister Massai. Er würde zwischen die Kissen der Oberschenkel und die Speckvorhänge des Geschlechts reichen, und auch wenn irgendwo noch die anderen Schwestern des Botschafters lauerten, mußte ich kein Problem fürchten. Als Therese auf das Bett zeigte, legte ich mich gehorsam auf den Rücken, und weil sie mich ohne Mühe hätte zermalmen können, pfählte sie sich sehr vorsichtig. Dann befahl sie mir das Gewichtheben. Meine Hände veranken dabei tief in ihre Brüste, und erst als dort von den Seiten her dicke blaue Schlangen zu den Zitzen reichten, fiel Therese schwer und naß auf mich. Nach einer Schrecksekunde lag ich doch noch lebendig, wenn auch beengt, zwischen ihren Brüsten und den Beinen wie unter einem Opferaltar. Sie bewegte sich schnell, verlangend und kundig. Sie war die einzige echte Göttin der Wollust, und daß Göttinnen manchmal Menschen verschlangen, war ja von Anfang an das Normalste der Welt gewesen. |
Biographische Skizze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . |