Private Aufnahme

Mit Sex nach siebzehn Jahren Ehe waren wir sowieso kein normales Paar, tröstete mich Laila über das neue Zeitregime hinweg. Die strenge Diät, täglicher Dienstsport und Kurzhaarfrisur gefielen ihr, und für die vier freien Tage in der Monatsmitte war leichter eine babysittende Pädagogik-Studentin zu mieten. Außerdem brauchte Laila nach den überstandenen Mieterhöhungen, dem Computer für Yossif, den Klassenfahrten von Fidel und Tania und dem elektrischen Polizei-Dreirad für Salman keine anderen Beweise, daß mit uns alles in Ordnung war.

Was ich in Bayern nun schon gewöhnlich mitmachte, wollte sie an ihrem Geburtstag im überheizten Garten-Bungalow kennenlernen, und sie jammerte gehörig, bevor sie in ihrem Inneren nach mir tastete uns uns gleich noch eine neue Hochzeitsnacht verschaffte.

Ein anderes Mal gab sie mir ein Erinnerungs-Album
mit neu abgezogenen Aufnahmen ihres Körpers mit, und in meiner Dienstmädchen-Kammer, Laila lachte, würde sich doch ein Platz für die modern gerahmte Familie finden.

Daß Sir Alois in diesem zweiten Jahr aus der Firmenwohnung seines Sekretärs und Freistatt seines Sklaven wirklich eine Kammer gemacht hatte, die nur er ab- und aufschließen konnte, mußte Laila nicht wissen. Die gelegentlichen peinlichen Verhöre zur Perversion unserer Beziehung verschwieg ich ihr ja auch, und weder mein Manöver in der Privatarmee des Gynäkologie-Chefarztes noch den nackten Holzfäller- und Stalldienst beim Sado-Bauern von Hinterschellenbach waren einer besonderen Erwähnung wert. Mit diesen Ritualen und Spielen variierten meine Meister auf Zeit den immer gleichen Akt, und für mich waren sie eher willkommene Abwechslungen von der Führung des Haushaltes, vom Butler-Sie und dem Dienstmädchen-Sex meines Sirs.

 "Werden Sie nun sentimental oder unverschämt", fragte Sir Alois bei der üblichen Inspektion meines Reisegepäcks. Er schüttelte den Kopf über die für die volkseigenen Spindtüren gebauten und abgelichteten Posen. "Eine Araberin, praktisch..." Vor der schwangeren Laila mit dem gegen Risse eingeölten Bauch schüttelte es sogar seinen ganzen Körper, und dieser Anfall war nicht weniger heftig als beim damaligen Bildredakteur der "Armeerundschau". "Und auch noch als Zuchtstute... Da muß ich Sie wohl Ästhetik lehren, Bert! Würden Sie bitte auf alle Viere gehen?"

Sir Alois verschleppte das Album in eins der Zimmer seiner Villa und kam mit einer Reitgerte zurück, mit der er mir wie gewohnt genau parallele Striemen über den Hintern zog.

"Eigenwillige und heimliche Erregungen stehen meinem Sklaven nicht zu! Das wußten Sie doch! Und die Familie... Nun gut: wenn Sie es mögen Bert, sich vor den ihren hinzuhocken, hinzulegen... Ach, das kann ich mir vorstellen, doch!"

Für einige Zeit besuchte mich Sir Alois von da an öfter in der Kammer, als er mich in den Playroom holte, und seinen Freunden unter den Grauen Grizzlys empfahl er, mich für die Wochenend-Dienste dort abzuholen. Manchmal merkte ich auch, daß ich mich für ihn wie Laila für mich räkeln und spreizen mußte, und vor Weihnachten gab Sir Alois bei einer Werbeagentur in der Großen Kreisstadt einen ähnlichen, aber härteren Bildband über mich in Auftrag.

"Bißchen verklemmt", sagte der Creativ-Direktor und Fotograf als schwammiger Harness-Meister beim Umlegen der Seiten. "Aber du hättest schon was werden können, auf der Strecke. Was kam denn dazwischen?"

"Sir, die Revolution der Müsli-Fresser, Sir", sagte ich beschämt und sah echt verlegen auf meine eigentlich zu langen Zehen.

"Ein Ossi also, ein geborener Sklave..." Er drehte den mühsam eingerichteten und eingemessenen Schein-
werfer auf den Sling zu. "Dann geht das Kreuz natürlich nicht! Dann hebe deinen Arsch mal in die soziale Hängematte, Genosse!"

"Sir, Sie sind ein Arschloch, Sir!"

"Und das sagst gerade du? Das war doch nur ein Witz, Mann!" Er schob mir eine Lederschlaufe über den linken Fuß, zog sie um das Gelenk zu und hakte den Karabiner an die Haltekette. "Ich habe gar nichts gegen euch! Nein, ehrlich! Ich bin sogar in der PDS!" Er streckte und verhakte mein rechtes Bein. "Ein schwuler Pornograph und bayerischer Kommunist..."

"Ahh... Für einen Freund der Unterdrückten sind Sie ziemlich hart, Sir", protestierte ich gegen sein Aufpumpen des Anal-Stöpsels.

"Tja, Dienst ist Dienst, und privat... Privat könnte ich dich nicht zufällig werben, Sklavensau?"

Allein für dieses Marterinstrument verknipste er einen ganzen Film, und dann schnürte er mein Geschlecht ab, begoß mich Öl und besetzte mich mit hölzernen Wäscheklammern aus dem Konsum.

"Ein Sozialpädagoge, eine pensionierte Lehrererin, du und ich... Da wären wir kein kleiner Kreisverband mehr, für die Verhältnisse hier. Ich hole dich dann öfter raus, für Fotos. Völlig unverdächtig... Zur Erziehung... Und dein Ausbeuter wäre sogar noch begeistert..."

 Sex unter Genossen und Freunden hatte ich mir immer sehr anders vorgestellt. Der Pornograph ließ die Schnüre und Klammern an mir, während er den Sling immer wieder gegen seinen Körper riß, mich mit seinem politischen Gewicht erpreßte und mich mit seinem Schweiß beschmierte. Damit er aufhörte, bat ich meinen neuen Genossen Andreas endlich um einen Aufnahmeantrag, und daß unser somit subversives Buch den Stammtisch begeisterte, war logisch.

Die 80 Computerausdrucke je Exemplar waren aus einem Ural von Fotos ausgewählt und rötlich eingefärbt, kündeten von der investierten Zeit und Arbeit und warben bei den Grauen Grizzlys für mich und die Agentur. Sir Alois empfahl Andreas und mich von da an auch als den Fotograf und sein Modell für spezielle Wünsche, und war ich nachmittags erst einmal im Studio von Andreas, konnten wir unsere Zeit durchaus ungleichmäßig auf verschiedenen Obszönitäten verteilen.

Ich lernte ein paar Tricks am Computer, erzählte den anderen Illegalen von meinem untergegangenen Land und wurde ein Kumpel von Andreas und an meinen freien Februartagen auch noch Kreisvorsitzender der Partei des demokratischen Sozialismus.

Zu meinem Geburtstag schenkte mir Sir Alois ein eigenes Exemplar meines Bildbandes, und er schlug mir böse grinsenend vor, Laila beim nächsten Besusch meine Schande, Niedrigkeit und Verworfenheit aufzublättern. Für einen Polaroid-Beweis, daß sie die Bilder angesehen hatte, wollte mir Sir Alois dann das Erinnerungs-Album an sie zurück geben. Laila nickte sehr einverstanden und kritzelte auch noch sehr klein auf den Papprand unter der flachen, bunten Chemie-Fabrik. Was, das zeigte mir erst Sir Alois: "Sir, danke, Sir! Jede Frau sollte ihren Mann wenigstens einmal wenigstens so sehen können..."

Biographische Skizze

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Kapitan Laila
Außerordentliche Komission
RSD 10
Unterkommen

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Yossif
Yunost
Kubanisch-Polnische Revolution
Laodse

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Sklaven-Marketing
Der Schleim
Musterung
Schwitzbäder
Die Grauen Grizzlys
Private Aufnahme

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IG Bettl und Brettl
Die Schwarze Göttin
Back on stage
Da unten
Und tiefer
Video Star

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Begutachtung
Campus
Samson

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Rushdie und die UCK
Internet
Safari
Circus Maximus

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Die Höhle der Wölfin
Auf der Flucht
Die Grotten von Gomorrha
Die Nordallianz

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