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Das Hohe Lied1Er küsse mich, und bliebe sein Mund auch dabei hart; denn seine Liebe ist wie Wermut, den ich schätze. An deinem Mantel aus Schweiß und Rauch merke ich den Glanz; dein Name will ein Tuch sein, Schnuck und Schutz dem Hals, freiwillige Fahne der Hand jedes Mädchens. Ruf mich an deine Seite, so kommen wir weit. Als wählten wir die Guerilla, führst du mich. Und wir sind froh und fröhlich über den Mut des Andern, gegen alle Hitparaden singen wir unsere Liebe; so können selbst mit uns rechnen, die wir nicht kennen. Dabei bin ich krank, auch in meiner Schönheit, Schwestern, wie die Wälder bei Freiberg, wie die entlegensten Ozeane. Aber forscht nicht in meinem Gesicht, daß ich mich nicht erinnere, wie mich jeder Atemzug verbrennt! Und meine Genossen werden mir der Rede wegen zürnen: auf die Welt verpflichtet, spreche ich von der Zukunft nur meiner Lunge... Rufe mich an, du, den ich mit einer und allen teile, und sage, wo du aushältst, wo du abläufst dieser Tage, daß wir uns treffen, zwischen den regelmäßigen Versammlungen. Wie immer, Schönste, geh zu den lauten Kundgebungen der Gedankenlosigkeit und suche mich unter den enttäuscht Abgewandten, wenn nicht Angezeigten. Kommen sehe ich dich, meine Freundin, ein Motorrad zwischen den verstopften Spuren. Deine Wangen sind seine modernen Schilde. Wir sollten deine Stirn mit dem Abziehbild "World Cup" schmücken. Als du dich mir zuwandtest, schämte ich mich meiner Gerüche nicht länger. Mein Freund ist eine an der Quelle gewaschene Hand an meinen Brüsten. Mein Freund ist mir ein Apfel, im frühen August an der F 179 gepflückt. Spiegele dich, meine Freundin, du bist schön; schön bist du, deine Augen wie Taubenaugen. Spiegele dich, mein Freund, du bist schön und gewachsen meiner Liebe. Unser Teppich ist weich und grün, ausgelegt zwischen Birken. Schwarzweiße Tapete schirmt uns und zeigt uns rauh vor der Welt. |
Lied von der Taufe Thyls
Ist gegangen von mir
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