Das Hohe Lied

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Herbstzeitlose wäre ein Bild für mich; aber er stellt mich aus. Ja, wie ein Apfelbaum unter den wilden Bäumen, so ist dieser Freund unter meinen Freunden. In seinem Schatten auszuruhn, begehre ich manchmal, dann sind seine Früchte / die Reden, die er treibt, gut meinen Ohren.

Er öffnet mir Keller reinen Weins, denke ich, seine Liebe Zeichen und Irrlicht, und ich trinke den Wein und kaue Belehrung, bis ich mein Leben neu weiß. Seine Linke unter meinem Kopf, die Rechte zwischen meinen Brüsten, dann halten sie nicht mehr.

Ich bitte euch, Schwestern, weckt und schreckt meine Liebe nicht auf, bis sie es will.

Das ist die Stimme des Freundes, am Telefon, wie aus Wäldern, aus Stürmen. Vorsichtig spricht er, als wisse er schon, daß ich euch Auskunft gebe wie Küsse, vor Küssen. Er ruft an gegen den Bagger und sagt: Steh auf, meine Freundin, du Schöne, und komme. Der Winter verläuft sich, das meint er, die Regen würden nicht dauern. Ein Menschenalter erwartet sei dieser Aufbruch, die Schwalben schrien früher als je. Man sähe vor Birken nicht die Uniformen der Kiefern, die Maiglöckchen könnten läuten dies Jahr. Steh auf, meine Freundin, sagt er, und komme. Mauersegler im Quadrat der Neubauboxen, schneide den Nachmittag, singe das Volk auf die Balkone.

Mein Freund ist mein, daß ich fürchte, barfuß geht er durch Rosenbeete. In der klaren Nacht, im unbestimmten Schatten vom Mond her, treffe wir uns, in beider Bedeutung des Wortes, am Prenzlauer Berg.

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