Heiz mir ein! Heiz, Alte, mir die Sauna ein!
Daß ich mich wärme, mich erhitze,
Auf dem Rand der Schwitzbank hocken, ganz allein,
All die Zweifel aus mir schwitze...
Müde bin ich, das ist fast schon wieder Schuld,
Und die kalten Güsse machen
Leuchtend blau das Bild, das im Personenkult
Wir ins gegerbte Fell uns stachen.
Heiz mir ein, heiz mir ein, bis die Steine
glühn!
Wie lang
hat mich die Kälte gedrückt...
Jetzt verglühe ich fast, doch es gibt dies Glühn,
Gibt der Dampf mir die Sprache zurück!
Wieviel Glaube dahin! Und Wälder, wieviel!
Wie sehr Leid und Verluste uns schwächten!
Auf der linken Brust ein Stalin im Profil,
Marinas Bild brennt auf der rechten...
Ach, ich saß und hab doch grenzenlos geglaubt,
Das würd' ein Paradies ergeben!
Hatte mir schon früh die Dummheit eingepaukt,
Weil: ohne Hoffnung ist kein Leben...
Heiz mir ein, heiz mir ein, bis die Steine
glühn...
Weiß auch noch diesen Morgen, kalt und ruhig,
Als ich dem Bruder zurief: Helfe mir!
Mit zwein von diesen schmucken Bullen fuhr ich
Wie von Sibirien nach Sibir'n.
Und weiß auch noch: wir heulten Rotz und Wasser.
Und schluckten es. Und schließlich stachen
Wir überm Herzen SEIN Gesicht ein, daß er
Doch höre, wie die Herzen brachen.
Heiz mir ein, heiz mir ein, bis die Steine
glühn...
Den Schüttelfrost, die finstren Sprüche alle
Trag nackt und schwitzend ich zu Grabe,
Und aus den alten, kalten Nebeln falle
Ich in den heißen Dampf des Bades.
Es dröhnt mein Kopf: Du mußt zu denken wagen,
Du bist umsonst mit ihm gezeichnet!
Und mit den frischen Birkenruten schlage
Ich auf mein Brandmal finstrer Zeiten.
Heiz mir ein, heiz mir ein, bis die Steine
glühn!
Wie lang
hat mich die Kälte gedrückt...
Jetzt verglühe ich fast, doch es gibt dies Glühn,
Gibt der Dampf mir die Sprache zurück!