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Caesar und die KaiserKaiser - das ist der ungenau aufgeschriebene und weitergesagte Name von Caesar. In Wirklichkeit war Caesar allerdings nie der Kaiser von Rom. Da hatten die Römer nämlich genaue und sehr andere Vorschriften. Ihre Sklaven hielten sie nicht für Menschen, sondern für sprechende Kochlöffel oder Schuhbürsten, und wofür sich ihre Frauen hielten, war den Römern egal. Alle Männer aber waren richtige Menschen, und deshalb konnten sie zufällig arm oder reich sein, Kneipenwirt oder Soldat: für Rom aber sollten immer alle gleich wichtig sein. Und genau das gefiel dem General Julius Caesar nicht. Entdeckte jemand irgendwo ein neues Land, Gallien oder Britannien, sofort zog Julius Caesar mit seiner Armee los und eroberte es. Ärgerte mal irgendein Römer zwei andere, sofort ließ Julius Caesar ihm als Feind der römischen Republik den Kopf abhacken. Und immer so weiter. Deshalb meinte eine Menge Römer irgendwann: „Na, ja, wir sind zwar alle gleich wichtig, aber Caesar ist eben doch etwas Besonderes, und deshalb sollten wir ihn zum Chef von Rom wählen.“ An einem schönen Märztag luden sie Julius Caesar zur Versammlung der römischen Regierung, des Senats, ein, und dort wollten sie ihn wählen und sich im Anschluß daran auf seine Kosten ordentlich betrinken. Brutus und ein paar andere Römer waren damit aber nicht einverstanden, und als Julius Caesar die Treppe zum Senatshaus hochkam, sagte einer von diesen eher altmodischen Römern: „Du, Julius, deine Sandale ist offen!“ Caesar blieb stehen und guckte nach unten, und in diesem Augenblick stachen Brutus und alle seine Freunde mit ihren Dolchen in Julius Caesars Bauch: sechsundzwanzig Männer mit sechsundzwanzig Dolchen... Das fanden die meisten Römer so gemein, daß sie nach drei Jahren Hin und Her den Neffen von Julius Caesar, Augustus, zum Chef von Rom wählten. Und weil Augustus wußte, daß er dieses Amt seinem Onkel verdankte, nannte er sich von da an Caesar Augustus oder Augustus, Caesar von Rom. Und Augustus versuchte sogar noch, genauso tüchtig wie sein Onkel zu sein... Schon dem Caesarlein Augustus gelang das nicht so richtig. Als zum Beispiel die Römer Germanien entdeckten und es wie gewohnt erobern wollten, ließ sich ihr Hauptgeneral mit der ganzen Armee von einem Germanen in einen Wald mit sumpfigen Waldboden locken. Die Pferde stolperten über herumliegende Äste, die Katapulte kamen nicht zwischen den Bäumen durch, und die gut gepanzerten Legionäre versanken bis zu den Knien im feuchten Dreck. Aus den Baumkronen und Sträuchern aber hüpften nun jede Menge Germanen hervor und schmissen mit Steinen und schlugen mit Ästen und gar nicht sovielen Waffen die ganze römische Armee tot. Die späteren römischen Chef-Bestimmer, die sich auch alle Caesar nannten und auch gerne so tüchtige Totschläger und Eroberer wie Caesar gewesen wären, hatten aber nicht nur kein Glück mehr. Die meisten von ihnen hatten auch keine Ahnung. Da gab es zum Beispiel den Caesar Caligula, der statt Musik zum Abendbrot lieber hörte, wenn sein Henker irgendeinen reichen Römer in Stücke hackte: Finger für Finger, Zehe für Zehe, so daß der arme Reiche lange schreien mußte. Und weil Caligula sich für Caesar und Gott hielt, dachte er, daß sein Pferd mindestens Minister von Rom werden müßte, und er ließ es in den Senat wählen. Oder der Caesar Nero: er dachte, daß er als Schauspieler viel besser als als Caesar wäre. Er trat immerzu - und ziemlich jämmerlich - im Theater auf, und wenn die Zuschauer nicht am lautesten bei ihm klatschen, ließ er sie einfach verhaften... In Rom war also Julius Caesar der einzige richtige Kaiser, obwohl er nie Kaiser gewesen war, und auch in der Geschichte der aller anderen Völker war das so. Das Wichtigste in ihrer Geschichte haben meist Leute vollbracht, die nicht Kaiser waren, und die meisten Kaiser waren absolut dämlich und unnütz, ein Grund zum Schämen. Je länger die Geschichte der Völker dauerte, um so öfter sagten sich die Völker von ihren Kaisern deshalb: „Blöd ist er ja, aber wenn er nun mal Kaiser ist...“ Und die Minister des Kaisers sagten: „Wer Kaiser ist, kann gar nicht blöd sein, und wenn doch, dann hat er ja immerhin uns...“ Und die Priester, denen die Kaiser eigentlich immer die Tempel- und Kirchenschätze bewachen ließen, bedankten sich dafür mit dem Spruch: „Gott will aber, daß wir gerade diesen Kaiser haben!“
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