”Na, du machst das schon”, zischte Tania. Mit dieser Formel, die grenzenloses Vertrauen vorgab, hatte Siegmund Heike Lauterer auf ihre Fast-Freundin Nele gehetzt, und Tania hatte außer ihr kein Argument gebraucht, als ihr Anteil an der Rettung der Welt nur die Putz- und Küchen- und Bettarbeit für eine Horde Machos gewesen war. Die Formel war das Zauberwort, nach dem eine übermächtige Logik oder ein unterbewußtes Pflichtgefühl machte, daß man eben noch Unvorstellbares ganz selbstverständlich tat.

Nun werde ich also Geld dafür nehmen, dachte die Schneekönigin, was zwar die letzte, aber eine Konsequenz ist. Sie würde ein Schmerzensgeld in ein Sparschweinderl stecken, bevor sie die Hände in die Fessel des Vampirs steckte, und sie würde Toffel die Zunge mit seinem Schleim nur noch zeigen brauchen, wenn er zuvor Schmutzzulage berappt hatte. Das alles war keine Ungeheuerlichkeit sondern das allerorten gepriesene Leistungsprinzip, und im Prinzip und im Konkreten hatte Fritz Recht. Warum sollte das Ministerium für teure Devisen eine Thailänderin importieren, wenn er mit ein bißchen ideologischer Arbeit, Nachdruck und Horror-Videos sogar eine Schuldirektorin exportreif bekam? Für einen Augenblick triumphierte die Schneekönigin über alle, auch über sich, aber schon im nächsten heulte sie los.

Irgendein Buch zitterte in ihren Händen, im Umblättern riß sie eine Seite ein, und Tania begriff, daß der General ihre letzte Chance war, mochte er noch so verrückt sein. Sie würde ihn um ihre Entlassung bitten, sofort oder nach ihrer Dienstleistung, und sie hatte Beweise und Gründe dafür, daß man auf ihre Verschwiegenheit bauen konnte. Erstens hatte Nele Carvalho nie erfahren, daß Heike Lauterer mehr eine Wanze als ihre Fast-Freundin gewesen war, und zweitens konnte Martin bezeugen, daß sie in Bettgesprächen so allgemein und nichtssagend wie in den Bettgeschichten war. Viertens konnte nicht Lehrerin sein, von der solche Memoiren in Umlauf kamen, und fünftens hätte allein ein diesbezüglicher Verdacht Wucht genug, den verständnisvollsten Ehemann und Zwillingsvater vor die nächstbeste S-Bahn zu schleudern. Mit ihrer politischen Oberzeugung von der politischen Notwendigkeit der Rettung der Welt kollidierte keiner der Beweise und Gründe. Nur im Persönlichen gehörte die Schneekönigin eben eindeutig zu den zu Rettenden, und der General konnte mit ihrer Entlassung eine greifbare Rettungstat tun.

Als die Tür aufging, langsam, eben wie von einem alten Mann geöffnet, sprang Tania vom Bett auf. Sie ließ das Buch fallen, wie es fiel, und nahm Haltung an, die Haltung des Stillstehens. Der General erschien, wie von Fritz zuletzt angedeutet, als Faschingsrömer, in ein großes Bettlaken gehüllt, und in diesem Kostüm mußte er schleichen, wie er nur noch schleichen konnte.

”Mein Gebieter”, fragte die Schneekönigin, bog die Schultern vor und krümmte den Rücken, um die nicht zu großen Brüste besser zu verbergen.

”Die Knie beugt”, befahl Platon. ”Und eins! Und zwei!”

Der Weg aus seinen Räumen bis ins Wächter-Bordell hatte ihn mehr als befürchtet erschöpft. So setzte sich Platon auf die Bettkante und kommandierte, bis die Hetäre taumelte und erschöpfter war. Der Schweiß leimte ihr das Hemd an den Körper und machte unübersehbar, daß dieses Fleisch weiblich gewachsen war, aber ihr Haarschnitt, ihr Gehorsam und ihr Geruch ergaben eine hinreichende Täuschung.

”Unten bleiben! Näher”, befahl Platon und raffte den Chiton. ”Blasen!” Er lehnte sich zurück, bis er kippte und auf dem Bett ruhte, und er griff in die kurzen Haare, die seinen Fingern allerdings immer wieder entglitten. ”Sage mir, daß es dir gefällt! Nein, nein, zeige es mir, laß es mich spüren! Ich liebe deine Zunge, ja, deine spitze Zunge... Diogenes!”

Vollkommen war die Täuschung auch deshalb nicht, weil das Bereitschafts-Flittchen nicht genug instruiert war und sich nicht so weit vergaß, mit der Zunge die Bauchfalten nachzuziehen, die Brustwarzen zu lecken.

”Du Miststück, das gefällt dir, wie” mußte sich Platon die Erfüllung einreden, ”von der wirklichen Philosophie zu kosten? Glaubst gar, daß du was Bedeutendes bist, weil der Große Platon durch deine täppische Berührung weiter wächst, ja?” Es war keine Zärtlichkeit mehr zwischen ihm und dem unverständigen Schüler, der sich schon anschickte, ihn zu verraten. Platon versuchte noch einmal, die Haare zu fassen, rutschte ab und packte stattdessen die Ohren. An ihnen riß er den Kopf hoch, drehte er ihn und drückte er ihn nach unten. Schwer stürzte Platon auf den heißen jungen Leib, unsentimental bog er für sich die Arschbacken auseinander. “

“Das haßt du, ja, ich weiß. Davor fürchtest du dich noch immer, aber ich, ich liebe gerade das!”

Platon war alt geworden. An seinen Pausen merkte er das, und daß das Fleisch unter ihm weder aufbegehrte noch begehrte, erinnerte ihn in den Pausen empfindlich an das Ersatzarrangement. Er behandelte nicht den Todfeind wie die billigste Hure, sondern die billigste Hure wie den Todfeind, und nicht einmal eine Hure hatte ihm Fritz “Sugar” Sakharow auftreiben können. Daß das Fleisch unter ihm eine hochmoralische Lehrerin war, daß sie sich hundert Mal besiegter und entehrter fühlen mußte als Diogenes, der Hundephilosoph aus Sinope, erfreute Platon letztlich aber doch noch. Er krallte die Nägel in ihre Ohren und schlug ihr den Kopf auf den Boden, während er sich wie seit Jahren, seit Jahrhunderten nicht mehr entlud.

”Genosse General”, meldete die Schneekönigin, ”meine Nase blutet. Bitte, Mister President, wenn ich ins Bad dürfte... Der Teppich...” Sie kroch auf allen Vieren in die Naßzelle, streckte die Hand, um die Tür hinter sich zu verriegeln, und unterließ es. Zerdrückt, zerrissen und besudelt rollte sie sich in das Becken der Dusche, und sie zog das Hemd nicht aus und drehte nur das kalte Wasser auf. Erst als der geschrumpfte Daumenballen den Abfluß nicht mehr zuhielt, gab Tania den Vorsatz auf, sich zu ertränken.

”Sie dürfen das Hemd jetzt ausziehen.” Platon hatte sich auf dem Bett ausgestreckt, Kopfkissen und Decke unter den Oberkörper geknüllt, und zeigte der Hure ihren Platz zu seinen Füssen. ”Ziehen Sie sich schon aus, Sie Revolutionärin, und streicheln Sie sich ein bißchen!”

Tania hockte sich hin, tropfnaß und zähneklappernd. ”Aber das ist nicht mehr nötig, Großer Mann, nach Genuß Eurer...”

Mit dem rechten Fuß dirigierte Platon die Hände der Schneekönigin in ihren Schoß.

”Wie man so treffend sagt: mein Wunsch ist dir Befehl, klar? Alle, alle seid ihr verwöhnt, verwahrlost, verdorben... Und das ist es ja! ‘Gesellschaftliche Verantwortung‘, ‘Klassenauseinandersetzung‘, sogar ‘drohender Weltuntergang‘ sind eben zu schwache Begriffe. Die Wahrheit, daß es nur Herrscher, Wächter und Arbeitsvieh gibt, ersetzen sie eben nicht wirklich. Die Wahrheit, daß wir als das eine oder andere geboren werden und unsere Leben lang in diesem Stande bleiben, gleich wie der Staat sich nennt... Na, du hast es wohl kapiert. Und der Rest der Welt, wie man auch sagt, wird das in vierzehn Tagen kapieren.”

”Wenn der Genosse General es befiehlt”, sagte Tania mechanisch. Obwohl sie sich mit noch eisstarren Fingern quälte, glühte ihr bereits wieder der Kopf, und sie wollte sich nicht mit Rechthaberei ihre Chance verderben, die Belohnung der Ausmusterung zu erbitten. Sie verzog den Mund zu einem Lächeln und versuchte, dem Faschingsrömer und Gewaltphilosophen zu schmeicheln. ”Großer Platon...”

”Ja, du willst fragen, warum gerade in vierzehn Tagen”, lachte Platon. ”In vierzehn Tagen wird uns der Irre aus dem Kreml besuchen! Dieser Verwandte der Friedensbewegung im Regierungsamt, euer neuer Messias... Der Zeusaltar von Pergamon, als kulturvoller Mensch wird er den sehen wollen, und es wird das Letzte sein, was er je zu sehen bekommt.‘

”Sie... Sie meinen...?”

”Ja, ihn”, triumphierte Platon. “Kain selbst! Ihn, mit dem Kainsmal über dem rechten Auge... Deshalb heißt das Projekt ja auch ‘Abels Rache‘! Streng geheim, cosmic geheim!”

Sie waren nicht jemandes oder einer Sache Generalmajor und Oberstleutnant, sondern die höchste zivile und militärische Autorität im Komitee zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit: als Platon und Fritz “Sugar” Sakharow lebten sie nicht durch irgendein Wunder durch die Jahrtausende fort, sondern als immer neue und ge­heimnisvoll natürliche Antwort aller ordentlichen Staaten auf die Bewegung der Insubordination unter Staat und Allgemeine Moral des Diogenes aus Sinope.

“KAOS und BISAM”, sagte Platon die Abkürzungen wie Zauberformeln.

Sie hatten als Tiberius und Christus gegeneinander gekämpft, als Inquisitoren und Ketzer, als Puritaner und Komödianten und immer so weiter, und bis in das zwanzigste Jahrhundert hinein hatte keine Seite je genug Macht kon­zentrieren können, die andere endgültig zu vernichten. Erst 1917 war es BISAM mit einer ganz unernsten, dritten russischen Revolution gelungen, sogar Platons Geburtstag am 7. November aus dem Gedächtnis der Menschen zu verdrängen. KAOS hatte keine festen Plätze mehr, wo ein Schlosser in die Befehle eines Altgenerals reden durfte, wo Mohammedanerinnen sich statt des Schleiers das Kommunistische Manifest vornahmen. Russische Schlagworte erschütterten Deutschland, Spanien, Mexiko und sogar die Vereinigten Staaten von Nordamerika, von denen aus die Gegenoffensive geführt werden sollte. Dort bekam man nicht einmal mehr zwei ordentlich verurteilte Anarchisten ohne Volksaufstände auf die elektrischen Stühle, das war die Lage gewesen. Hätten sich die UdSSR und BISAM, die Komintern und BISAM nicht in ebendieser Zeit entzweit und fast verfeindet, hätten sie damals endgültig die Oberhand gewinnen können.

Die alles rettende Idee, mit abgehacktem rechten Fußt stürme die Arbeiterklasse am schnellsten in ihre Weltrevolution, war so verblüffend und absurd, daß kein KAOS-Denker darauf gekommen wäre. Es bedurfte des georgischen Schustersohnes und Paranoikers, sie in die Welt zu setzen, und um der Zar aller Caesaren zu werden, ließ er alle Unverblüfften und Vernünftigen anscheißen, einschließen und erschießen.

Daß Platons Ordnungsphilosophie den Deutschen als Ausweg zu verkaufen und einzupeitschen war, erwies sich schon vor dem zwölften Jahr als Eigentor, aber im Endeffekt hatte der Zweite Größte Krieg die Universal Production & Trade Company ins welthistorische Spiel gebracht, die Fritz ”Sugar” Sakharov in Los Angeles aufgebaut hatte. Sie machte Europa süchtig nach Coke und Rock and Roll, kaufte sich in Südamerika Putsch-Sergeanten und schob allmählich Leute in die westlichen Banken, Geheimdienste und Regierungen, die mit den Leuten in den östlichen Planbehörden, Sicherheitsorganen und Zentralkomitees eine gemeinsame Sprache finden konnten. Daß vor allem das KAOS zu herrschen hatte, wurde in beiden Lagern so selbstverständlich, daß seit den sechziger Jahren Top-Manager und Kommunisten-Chefs nach denselben Kriterien ausgewählt wurden. Diese Prinzipien wurden hier mit Treue zur freien Marktwirtschaft und da mit Treue zum Marxismus/Leninismus überschrieben.

Daß sich die jeweils führenden Männer nicht leiden konnten, daß sie einander Weltzerstörer schimpften und allent­halben ihren Antagonismus erklärten, gehörte zu den Spielregeln und gewann ihnen die Anhängerschaften, aber die erste Regel war allen und immer, daß sie BISAM mehr als einander zu fürchten hatten. Gleichermaßen erschraken sie denn auch, als der kubanische Minister wieder Partisanenstiefel anzog, und daß de Gaulles Panzer nur in Richtung des aufmuckenden Paris rollten, Breshnew die seinen aber erst auf dem Hauptplatz des aufmuckenden Prag halten ließ, war der ganze Unterschied der Konzeptionen. Auch als BISAM gegen eine ganz unsensa­tionelle Nachrüstung bei den nur mittleren Raketen mobil machte, hatte eher der Osten streng nach den KAOS-Richtlinien reagiert, und um so überraschender und empfindlicher war der Rückschlag gewesen.

Fritz ”Sugar” Sakharov hatte noch immer nicht herausfinden können, durch welche Lücken in den Systemen der Irre in den Kreml gelangt war, und plötzlich liefen die ausgefahrensten Gleise heiß, drehten die erprobtesten Apparate durch und mußten die festverankertsten Stützen des KAOS abgeschrieben werden. Die Moskauer Filiale hatte man vorsichtshalber eingemottet, aber Platon hatte ohnehin nach Ost-Berlin gewollt, weil ihm das Universal-Rechenzentrum in Los Angeles den Einzigen Feind gerade dort lokalisiert hatte und weiter lokalisierte, dreigeteilt. Sie waren zu einem unwürdigen Versteckspiel und zu einer leicht durchschaubaren Komödie gezwungen gewesen, aber in seiner Funktion im örtlichen Geheimdienst hatte Fritz ”Sugar” Sakharov außer der Mannschaft der Filiale auch zwei verkannte Genies aufgetrieben.

Zum ersten Mal war die Seelenwanderung, durch die Platon und sein Vollstrecker die Jahrtausende überlebt hatten, modellierbar und damit fast steuerbar geworden, und mit einem Wahrsage-Programm waren die Folgen von ”Abels Rache” bereits vorausberechnet. Dank der von Hintenlinks aufgezeigten Schwachstellen im Personen­schutz und optimierten Attentats-Varianten würde Kain vor dem Zeusaltar von Pergamon verbluten, und eines der Reserve-Kommandos würde ohne Risiko, gleichsam am Rande, den Einzigen Feind liquidieren, den gegenwärtigen Kern des BISAM. Der kleine Mord an Thyl, Nele und Lamme würde unaufgeklärt bleiben und auf das Attentat würden Beileidstelegramme, Trauerfeiern und Protestkundgebungen gegen CIA und KGB antworten.

In den Computer-Simulationen der ersten bis dritten Ebene hatten drei verschiedene Nachfolger zwar die Außenpolitik Kains fortgesetzt, im Inneren aber verschieden schnell, geschickt und hart wieder Ordnung und Sicherheit hergestellt. Erst auf der vierten Ebene hatte ein gleich Irrer agiert, und ganz verschwommen und also unwahrscheinlich war in der fünften Simulation dargestellt, daß die Hauptquartiere der wichtigsten Geheimdienste gestürmt werden und ein Irrer in den Kreml einziehen konnte, gegen den Kain ein Muster an Vernunft, Mäßigung und Ordnungsliebe gewesen wäre.

”Das ist das Restrisiko, daß die beiden nicht zu identifizieren waren und nicht gleich mit zu erledigen sind”, sagte Platon, fuhr mit trockener Zunge über die trockenen Lippen und trat der Schneekönigin in den Bauch. ”Was befingerst du dich, geile Hündin? Wein her, Sklavin! Samischen Wein!”

Als Schneekönigin aufgesprungen, stolperte Tania schon als Tania in den Korridor. Diese Anrede als Sklavin war nicht aus den Sklavenhalter-Komödien, die der Vampir mit ihr aufzuführen versuchte. In dieser Anrede war kein Zittern und kein schlechtes Gewissen gewesen, sondern uralte Gewohnheit und selbstverständliche Drohung. Diese Anrede und die ganze verrückte Rede waren mehr als ein persönlicher Spleen oder eine harmlose Ideee, und obwohl Seelen natürlich nicht wie die Störche wanderten, fand Tania die Sache schlimm genug. Die Projekte, die der Generalmajor durchführen wollte, waren tatsächlich in Arbeit, und am meisten überzeugte Tania, daß sie alle ihre Ideal zurück haben konnte, wenn sie dem Generalmajor aufs Wort glaubte.

Tania rannte nicht nur nicht zur Küche, sie schlich und schwankte und mußte sich von der Wand abstützen. Sie war in den Händen von Leuten mit gefälschten Papieren oder die falschen Leute hatten sich Macht über sie und ihre Genossen verschafft. Alle hatten sie getäuscht, und Tania hatten sie systematisch vergewaltigt und in den letzten Dreck gedrückt, aber gerade dort unten war Tania hinter ihr Geheimnis gekommen.

Allerdings begriff Tania mit demselben Gedanken auch, daß sie nun die einzige undichte Stelle in der Verschwörung des Jahrhunderts war. Wenn der Machtrausch des Generals verflogen sein würde, bedeutete das, würde er diese undichte Stelle radikal und für immer schließen lassen, ihren Mund. Wahrscheinlich bereute der alte, fette perverse Sadist schon und traf bereits alle Maßnahmen, Tania zu kassieren, sobald sie mit dem Wein zurück war. Wenn sie mit Hintenlinks und den anderen sprach, konnte sie der Oberstleutnant sehr überzeugend in eine Zwangsjacke stecken, und die Telefonbatterie in der Computerzentrale war für Tania erstens tabu und zwei­tens unbedienbar. Wie sie die Tresortür neben dem Fitness-Raum aufbekommen konnte, wußte Tania nicht, und wäre ihr das dennoch gelungen, wäre sie sonstwo ans Tages- oder Nachtlicht geklettert: in einem mordgünstigen Hinterhof oder in der weglosen Mecklenburger Wüste. Ohne eine rettende Idee gehabt zu haben, hatte Tania die Hälfte ihres letzten Weges hinter sich gebracht, und auch in der Vorratskammer fiel ihr nur ein, daß sie statt mit Salztüten mit schmerzhafteren rumänischen Bohnenbüchsen werfen mußte, wenn man sie auf die Folterbank oder auf den Schießstand abholen kam. Gerade noch, daß ihr niemand einen Vorwurf machen durfte, wenn sie vielleicht nur sich zu retten suchte, wenn sie alles als Scherz abtat und wieder die Schneekönigin wurde, redete sich Tania noch ein.

Daß sie die Fläschchen mit dem Feuerzeug-Benzin aufdrehte und über dem Sicherungskasten ausgoß, überraschte Tania selbst, aber als sie mit der Ananas-Büchse loshämmerte, um das Verschwörernest mit einem Kurzschluß anzuzünden, schien ihr das bereits eine Lösung. Vorsichtig streute sie Mehl und schüttete sie Öl in die Flamme und sie riß den Konservenbüchsen die Bauchbinden ab, um eine Zündspur zu den Wäscheschränken zu legen. Nun mußte der Oberstleutnant die Tresortür öffnen, nun mußte er Leute von draußen zu Hilfe holen, und ob nun KAOS oder Klapsmühle, das verfluchte Gefängnis würde entdeckt werden. Eine Sirene jaulte auf und von der Decke regnete es Wasser mit einer Chemikalie, aber Tanie schmeckte sie kaum und erschrak sich nicht. Sie goß Kognak und Wodka über die breitgezerrten Wäschestücke, drehte immer neue Flaschen auf, kostete und färbte die Flammen blau.

Das Letzte; Pharao;
Am Anfang; Vögelchen;
Nackt; Indianer;
Stalin; Kapitalisten;
Pinguinhahn; Chefarzt;
Hartmutchen; Persien;
Commune; Geil;
Knutschen; Kapital;
Kamel; Frühling;
Iljitsch; Weiß;
Philo; Sie Idiot;
Magenkrebs; Nele;
Königin; Grieche;
Elefant; Robin Hood;
Woman; Mordsleute;
Bulgarien; Marx;
Döbeln; Witwen;
Leopard; Senf;
Jesus; Thyl;
Hunde; Lamme;
Autsch; Platon;
Flußpferd; Saudis;
Tauben; "Arche";
Huacsar; Ratte;
Sihetekela; Lesbe;
Steaks; Giordano;
Linke; Das Recht;
Miststück; Sartre;
Genosse; Libre;
Nebuk...; Chesus;
Lennon; Dr. Schwarz;
Towarisch; Afrika;