Als Stärkster der Starken ging Häuptling Sihetekela zum Kümmerlichsten der Kümmerlichen, und er fand Häuptling Leutnant Durâo in  jenem Zelt, das die Europäer Unsere Heilige Kirche nannten. Der Häuptling der Europäer trank aus einem durchsichtigen Kürbis Kraft und vermochte dennoch nicht, zur Begrüßung des Häuptlings der Cuamato aufzustehen. So nahe fühlte er sich dem Tod, daß er redete, ohne seine lächerlichen Götter gepriesen und die vielleicht  nur vergangenen Vorzüge seines kümmerlichen Volkes aufgezählt zu haben.

“Ihr gehört jetzt zum Königrei..., zur Republik Portugal, klar? Euch Stinkern wird das zwar egal sein, und das kann es ja auch. Hauptsache, ihr spurt! Und spurt ihr nicht...”

Häuptling Leutnant Durâo wollte irgendeine Bewegung machen oder einen weiteren Schluck Kraft trinken, doch beides mißglückte ihm. Die Bewegung der Hand mit dem Trinkkürbis erinnerte Häuptling Sihetekela nur entfernt an das Durchschneiden eines Antilopenhalses.

“Also”, schnaufte Häuptling Leutnant Durâo. “Du schicken sofort hundert von deinen Gorillas nach Naulila, damit sie unser Fort mit aufbauen, klar? Und ein paar von euren Affenweibchen müssen noch heute abend ran.  Aber gewaschen! Na, das verstehst du doch, geiler Bock, hhh! Afrikanischer Springbock!”

“Das sind seine Worte”, fügte der schwarze Dolmetscher vom Stamm der Cuanhama jedem Satz an und vermied, Häuptling Sihetekela anzusehen.

“Ich danke der Sonne für ihr Licht, das mich meinen Gast sehen läßt”, begann Häuptling Sihetekela eine Rede nach dem Brauch der Ahnen. “Ich danke den Flüssen und Wäldern, die uns erlauben, uns zu treffen, und gepriesen seien die Wälder und Felder, die für unser Gastmahl sorgen werden. Wahrlich! Groß sind die Cuamato in ihrem Haß, doch größer noch sind sie in ihrer Gastfreundschaft und Liebe. Denn im Anfang war der Ururur-Wald. Er reichte von Küste zu Küste...”

“Was quatscht der?”

“Der Herr Häuptling Leutnant Durâo begreift nicht, daß du ihn wie einen zivilisierten Menschen begrüßen willst”, übersetzte der Dolmetscher den Seufzer des weißen Häuptlings.

Häuptling Leutnant Durâo spie dem Dolmetscher vor die Füße. “Ich will nicht wissen, wie und warum eure dusseligen Götter diesen beschissenen Urwald und eure rabenschwarzen Fressen geschaffen haben! Ich will nur wissen, ob er pariert oder ob ich den Himmlischen Heerscharen erst ein paar Lastträger und  Lagerhuren machen muß!”

“Daß die Mickerlinge die Balken für ihre Hütten nicht selbst schleppen können, werden nicht nur hundert Männer einsehen”, sagte Häuptling Sihetekela gleichmütig. “Und ein paar Witwen, die sich der Christen annehmen, werden sich auch finden.”

Als der Dolmetscher Häuptling Leutnant Durâo die Erfüllung seiner Wünsche zugesichert hatte, erlaubte der Kümmerlichste der Kümmerlichen endlich die Bewirtung der ungebetenen Gäste.

“Und  warum nennst du diese schlechten Einfälle ihrer Götter deine Herren”, fragte Häuptling Sihetekela den Dolmetscher, als Häuptling Leutnant Durâo und seine Mithäuptlinge zwischen den Essensresten eingeschlafen waren. Er roch an den durchsichtigen Kürbissen mit ihrer Manneskraft und verzog das Gesicht.

“Sie werden furchtbar, grausam und unbesiegbar, wenn wir ihre Befehle nicht erfüllen”, sagte der Dolmetscher eilig und verstand das Grinsen des Gastgebers sofort. Wie die drei Christen in Unserer Heiligen Kirche herumlagen, hätte ein einziger Cuamato, sogar einer ohne die Krieger-Weihe, ihre Hälse durchschneiden können.

“Dann wollen wir ihre Befehle eben erfüllen”, sagte Häuptling Sihetekela zufrieden und beugte sich über ein Gewehr, das neben dem Eingang der Stoffkirche lag.

Häuptling Sihetekela war von der Weisheit des Beschlusses der Krieger-Vollversammlung auch noch überzeugt, als sein Stamm immer öfter Gründe zur Klage fand.  Auf der Baustelle des Forts Naulila regierte nicht die Vernunft des Baumeisters, sondern die Peitsche aus Flußpferdleder. Obwohl die Kümmerlinge ihre drei Witwen bekommen hatten und sich nach lächerlich kurzer Zeit bei ihnen ablösen mußten, faßten sie allerorten die arbeitenden Frauen an. Drei von ihnen taten einem zwölfjährigen Mädchen Gewalt an.

“Schlägt ein normaler Mensch nach jeder Mücke”,  fragte Häuptling Sihetekela die Frauen,  die ihren Männern Essen nach Fort Naulila getragen hatten. Er schüttelte den Kopf und tanzte ihnen wie allen späteren Klägern vor, wie er zu verfahren gedachte.

Häuptling Sihetekela ließ sich von einer Mücke stechen, ohne die Augen zu öffnen, und er ließ sie sein Blut saugen, ohne die Augen zu öffnen. Als er aber die Augen öffnete, genügte ihm ein Fingerschnippen, um alle Mücken der Welt zu erschlagen und fortzuschleudern.

“Und zählt sie, und dann zählt uns”, verlangte Häuptling Sihetekela. “Seht ihre Unsere Heiligen Kirchen, und seht unsere Wälder und Steppen! Und nun sagt, ob sie wirklich fürchterlicher als Mücken auf unserem Volk und in unserem Land sind!”

Als Häuptling Leutnant Durâo und seine Krieger das Dorf Häuptling Sihetekelas verließen, wurde die Weisheit des  Beschlusses der Krieger-Vollversammlung noch offenbarer. Die zurückgelassenen drei Krieger halfen mit ihren Gewehren bei der Jagd und unterlagen ansonsten den drei Witwen, waren bei allen Verrichtungen ungeschickter  als  Kinder und wurden von allen Cuamato als Todgeweihte angesehen, behandelt und sogar bedauert

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